Wie fange ich an?

Vielleicht haben Sie auf einem Flugtag ein paar wunderschön vorgeflogene Modelle miterleben dürfen. Vielleicht waren Sie auch mal bei uns beim MFCA e.V. auf dem Platz und haben uns beim Fliegen zugeschaut. Vielleicht spricht Sie ihr Kind an und will nach dem Kinderferienprogramm beim MFCA e.V. jetzt auch mit Modellflug anfangen.

Glückwunsch! Sie haben den ersten Schritt zum erfolgreichen Modellflugpiloten gemacht. Sie haben sich für dieses Hobby begeistern lassen.

Jetzt geht es darum, wie man anfängt.

Was brauche ich zum Anfangen

Ein Flugzeugmodell

Eine Fernsteuerung

Ein Gelände

Eine Haftpflichtversicherung

Eine EU-Registrierung

Einen Kenntnisnachweis

Jemanden, der mir hilft

Das Flugzeugmodell

Als Anfänger sollte man sich nicht sofort auf einen Helikopter odér einen turbinengetriebenen Jet heran wagen.

Ideal sind Segelflugmodelle für Anfänger. Achtung, es gibt auch bei Segelflugmodellen absolute Hochleistungsflieger, die für Anfänger absolut ungeeignet sind.

Mit einem Motormodell anzufangen ist prinzipiell auch möglich, allerdings hat man hier mit der Motorkontrolle eine Dimension mehr, die man mit der Steuerung koordinieren muss.

Ein Anfängermodell hat gutmütige Flugeigenschaften. Das bedeutet, sollte der Flieger durch einen Steuerfehler in eine ungünstige Fluglage kommen, so stabiliert er sich aufgrund seiner Bauweise selbst relativ schnell wieder. Flugmodelle, die für Anfänger nicht geeignet sind, zum Beispiel Kunstflugmaschinen, diese stabilisieren sich nicht selbst. Für eine Kunstflugmaschine ist das ja auch gar nicht gewollt. Diese Modelle möchte man ja absichtlich in die seltsamsten Flugzustände bringen und dann so lange dort halten, bis man sie durch einen richtigen Steuerbefehl wieder auf die richtige Bahn bringt. Für einen Anfänger ist das gar nicht möglich.

Bei der Größe sollte man folgendes bedenken:

Ein großes Flugmodell ist zwar in der Luft besser zu erkennen und es reagiert auf Steuerbefehle auch nicht so empfindlich wie ein kleines Modell. Aber ein großes Segelflugmodell erfordert dann auch entsprechend viel Kraft, um es zu starten und bei einer etwas härteren Landung sind hier natürlich auch ganz andere Kräfte am Wirken als bei einem kleinen Modell. Ein kleines Modell ist zwar deutlich einfacher zu werfen und bei einer harten Landung geht nicht so leicht etwas zu Bruch. Aber diese Modelle sind aufgrund des geringen Gewichts oftmals sehr windempflindlich, können also leicht vom Wind weggeblasen werden. Und bei einer größeren Entfernung sieht man sie natürlich deutlich schlechter.

Flugmodelltypen

  • Segelflugmodelle sind wohl die ursprünglichsten Flugzeugmodelle. Antriebslos durch den Himmel gleiten, auf der Suche nach einem Thermikaufwind, der die Flugzeit nochmals verlängert. Segelflugmodelle gibt es sowohl mit Fernsteuerung als auch als Freiflugmodelle ohne Steuerungsmöglichkeiten. Dann sollte man viel Platz einkalkulieren.
  • Motormodelle sind Flugmodelle mit unterschiedlichsten Motorantrieben. Auch Segelflugmodelle werden heute oftmals mit einem Motor ausgestattet, um die notwendige Höhe zu erreichen. Motormodelle sind wohl die vielfältigsten in der Modellflugszene. Es gibt einmotorige, zweimotorige, dreimotorige und auch viermotorige Modelle. Die Tragfäche sitzt oben auf dem Rumpf, in der Mitte oder unter dem Rumpf. Es gibt sogar Modelle, da sitzt die Tragfläche hinten und das Höhenleitwerk ist vorne. Je nach Platzierung ergeben sich ganz unterschiedliche Flugeigenschaften. Für Anfänger ist sicherlich ein Hochdecker (also die Tragflächen sitzen oben auf dem Rumpf) am besten geeignet. Kunstflugmaschinen sind oft Schulterdecker (die Tragfäche sitzt in der Mitte, also nicht auf und nicht unter dem Rumpf). Viele vorbildgetreue Scaleflieger sind Tiefdecker, bei denen die Tragfläche unter dem Rumpf sitzt. Auch beim Fahrwerk gibt es große Unterschiede. Ein Dreibeinfahrwerk mit gelenkten Bugfahrwerk ist bei Start und Landung sehr einfach zu beherrschen. Ein Zweibeinfahrwerk mit einen kleinen Rad am Heck ist sehr empfindlich beim Steuern und neigt bei der Landung öfters mal zum vornüberkippen. Bei manchen Flugmodellen kann man das Fahrwerk sogar im Flug einklappen und erst zur Landung wieder ausfahren. Manche Modelle verzichten komplett auf ein Fahrwerk und landen auf einer Kufe unter dem Rumpf
  • Jets erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit. Durch den Einsatz von Düsentriebwerken in Modellgröße, ist es möglich, solche Turbinen in Flugmodelle einzubauen. Und so findet man hier oftmals Nachbauten von tatsächlich existierenden Kampfjets oder auch Passagierdüsenjets. Neben dem Antrieb durch eine echte Turbine gibt es aber auch Jets, die durch einen sogenannten Impeller angetrieben werden. Hier treibt ein Elektromotor einen Propeller mit sehr vielen Blättern an, ähnlich wie eine echte Turbine, aber eher mit einem Hochleistungsfön vergleichbar.
  • Hubschrauber sind seit der Erfindung von Kreiselstabilisierungssystemen auch im Modellflugbereich realisierbar geworden. Neben dem klassischen Helikopter mit zwei Rotorblättern und einem Heckrotor gibt es auch Helikopter mit drei, vier oder fünf Blättern auf dem Rotor. Sogenannte Koax-Helikopter besitzen zwei seperate Rotorantriebe, die gegenläufig drehen und so keinen Heckrotor brauchen. Diese Helikopter sind normalerweise recht einfach zu fliegen. Bei den Helikoptern gibt es vorbildgetreue Modelle, die dem Original bis in die Anzahl der Nieten gleichen, aber auch Flugmodelle, die rein funktional ausgelegt sind. Diese Helikopter sind durch eine Rotorblattverstellung extrem wendig und können sogar auf dem Rücken fliegen. Gute Piloten können mit einem Helikopter Flugfiguren fliegen, die in der Realität absolut unmöglich sind.
  • Quadrocopter besitzen vier Antriebsmotoren und können ähnlich wie ein Helikopter in der Luft stehen bleiben und auch rückwärts fliegen. Quadrocopter haben sich auch unter dem Begriff Drohnen auf dem Markt etabliert und werden hier oftmals mit eingebauter Kamera und GPS-Sensoren vertrieben. Diese Drohnen sind sehr leicht zu fliegen und über die eingebaute Kamera kann man nicht nur schöne Aufnahmen während des Flugs machen. Viele Piloten nutzen die Kamera auch während des Flugs, um über eine Brille das Bild der Kamera zu sehen und die Drohne so zu steuern, als würden sie selbst drin sitzen. Dieses sogenannte FPV (First-Person-View) ist in Deutschland allerdings mit einigen Auflagen versehen. So muss hier jederzeit ein Luftraumbeobachter mit dem Piloten in Kotakt stehen, um diesen über Hindernisse zu informieren, die er über die eigebaute Flugkamera nicht sehen kann. Im Notfall sollte der Luftraumbeobachter auch die Kontrolle über die Drohne übernehmen können, um auszuweichen. Mit dieser FPV-Technik gibt es sogar Wettbewerbe, wo die Piloten einen komplizierten Hinderniskurs in möglichst kurzer Zeit durchfliegen müssen.
  • Gleitschirmflieger sind Fluggeräte, die einen großen, steuerbaren Fallschirm und eine Pilotenpuppe mit Elektroantrieb besitzen. Einmal gestartet kann man hier sehr gemütlich seine Runden drehen und langsam über das Fluggelände streifen. Gleitschirmflieger sind sehr langsam und einfach zu fliegen. Aber der Start erfordert sehr viel Übung und auch etwas Gegenwind.

Als Anfänger wäre ein Segelflugmodell mit 1,5 bis 2m Spannweite zu empfehlen, das bereits fertig aufgebaut ist und wenig bis gar keine Bauzeit benötigt. RTF, BNF oder PNP-Modelle sind hier gut geeignet.

Gute Anfängermodelle sind zum Beispiel der Easy Glider der Firma Multiplex.

Der Antrieb

Flugzeugmnodelle können auf unterschiedlichste Art in die Luft kommen. Der dazu nötige Antrieb wird heutzutage durch verschiedene Systeme ermöglicht. Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Handstart – Das Modell wird aus der Hand geworfen und besitzt keinen Motor. Das Modell fliegt solange, bis die Wurfhöhe abgebaut ist. Solche Modelle werden oftmals an einem Hang geflogen. Dort hat man natürlich gleich eine gute Flughöhe durch die Hangneigung. Da diese Modelle keinen Motor haben, sind sie sehr leicht und können als Segelflugzeuge in der Thermik oder im Hangaufwind sehr gut Höhe aufbauen.
  • Schleudersegler – Diese Modelle besitzen am Rand der Tragfläche einen Griff und können wie beim Diskuswurf mit sehr viel Schwung auf eine große Höhe geschleudert werden, um dann von dort nach Thermik zu suchen. Gute Schleuderer erreichen hier durchaus Höhen von fast 100m.
  • Hochstart – Ähnlich wie beim Handstart besitzen diese Flugmodelle keinen Motor. Über eine Seilwinde oder einen Gummizug werden sie ähnlich wie ein Drachen in die Höhe gezogen und klinken dann aus dem Haken aus und fliegen antriebslos. Für diese Art des Starts ist natürlich eine entsprechende Hochstartvorrichtung aus Seilwinde, Gummischnur oder jemand, der mit dem Seil losrennt, nötig.
  • Seglerschlepp – Hier wird das Segelflugzeug mittels einer Schnur an ein Motormodell gehängt und von diesem Motormodell auf die Höhe gezogen. Einmal ausgeklinkt fliegt das Modell dann antriebslos wieder zu Boden. Diese Startmethode erfordert natürlich einen zweiten Piloten mit Schleppmodell und das eigene Segelflugzeug muss in der Rumpfspitze eine Seilaufnahme besitzen, die ausgeklinkt werden kann. Beide Piloten benötigen viel Erfahung und müssen sich beim Schlepp gut abstimmen, was die Flugmanöver angeht. Für Anfänger also eher ungeeignet.
  • Gummimotor – Hier wird ein Propeller über einen Gummizug aufgedeht. Lässt man den Propeller los, so dreht sich der Gummizug wieder zurück und treibt den Propeller an. Allerdings ist der Antrieb oft nach wenigens Sekunden vorbei. Aber man benötigt keinen Motor, um diese Flieger zu starten. Gummimotoren finden sich oftmals bei Freiflugmodellen, die auch nicht über eine Fernsteuerung verfügen und eher klein sind.
  • Elektroantrieb – Diese Flugmodelle besitzen einen Elektromotor mit Akku und können oftmals vom Boden oder aus der Hand gestartet werden. Der Propeller an dem Elektromotor zieht dann das Modell in die Höhe. Bei Segelflugmodellen mit Elektroantrieb findet sich oftmals eine Klappluftschraube, die sich strömungsgünstig an den Rumpf anklappt, wenn der Motor ausgeschaltet wird zum Segeln. Man muss seine Flugzeiten gut im Auge behalten, damit man landet, bevor der Akku leer ist. Bei den meisten Modellen merkt man hier einen deutlichen Leistungsverlust und hat dann noch genug Reserve, um zur Landebahn zurückkehren zu können. Zum Laden des Akkus benötigt man dann natürlcih ein dazu passendes Ladegerät und muss mit seinem nächsten Flug warten, bis der Akku wieder voll ist. Im Laufe der Zeit wird man sich wohl noch zwei drei weitere Akkus anschaffen, um fliegen zu können, während ein leerer Akku geladen wird. Ausserdem sollte man sich ein Ladegerät anschaffen, das auch unterschiedliche Akkus laden kann, so dass man nicht für jedes Flugmodell ein neues Ladegerät kaufen muss. Um einen zu dem Flugmodell passenden Akku wird man aber wohl nicht herum kommen. Ausserdem ist zu bedenken, dass die Akkus nur eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen aushalten und danach massiv an Leistung verlieren und durch neue Akkus ersetzt werden müssen. Dafür hat man aber ein sehr leises Flugmodell und der Motorstart ist auch problemlos.
  • Verbrennermodell – Diese Flugmodelle besitzen kleine Motoren, die durch Benzin oder Methanol aus einem Tank versorgt werden. Solange genug Sprit im Tank ist, laufen die Motoren und treiben das Flugmodell an. Ist der Sprit zuende, bleibt der Motor stehen und man sollte dann schon wieder gelandet sein, Sollte der Motor mitten im Flug ausgehen, kann man nur hoffen, dass das Modell gute Segeleigenschaften besitzt. Dafür ist das Nachtanken nach der Landung in wenigen Minuten erledigt und man kann gleich wieder starten. Leider erfordert der Start des Motors oftmals sehr viel Fingerspitzengefühl, bis Vergaser, Glühkerze und Mischung richtig eingestellt sind und der Motor mit der Hand angeworfen auch wirklich zuverlässig läuft. Dafür hat man bei vielen Motoren auch einen unvergleichlichen Sound, der speziell bei Nachbauten von Originalflugzeugen auch sehr gut dazu passt.
  • Turbine – Diese Flugmodelle werden mit Düsentriebwerken, die denen von Jets sehr ähnlich sind, angetrieben. Die Turbinen werden für gewöhnlich mit Kerosin betrieben und haben eine eigene Startautomatik verbaut. Einmal gestartet produzieren diese Turbinen gewaltigen Schub und beschleunigen das Flugmodell auf sehr große Geschwindigkeiten. Leider sind diese Turbinen oftmals auch sehr laut und dürfen nicht überall geflogen werden.

Für den Anfänger bietet sich hier natürlich der Elektroantrieb an. Das ist unkompliziert und zuverlässig. Ausserdem bekommt man keine Probleme wegen Lärmbelästigung.

Das Material

Flugmodelle wurden früher ausschließlich aus Holz gebaut. In den letzten Jahren kamen allerdings sehr viele andere Materialen auf, die ebenfalls gute Dienste leisten.

  • Balsaholz ist eine sehr leichtes, aber auch sehr weiches Holz. Flugmodelle aus Balsaholz sind sehr leicht, müssen aber oftmals mit Kiefernleisten verstärkt werden. Diese Modelle sind an den Flächen oft nur mit Rippen ausgeführt, die dann mit Papier und Lack oder mit Folie verkleidet werden. Leider werden bei einer Bruchlandung diese Holzteile meistens komplett zerstört und müssen dann anhand eines Bauplans neu ausgeschnitten und aufgebaut werden.
  • Styropor und die ganzen modernen Ableger wie EPP-Schaum werden seit einigen Jahren sehr erfolgreich zum Bau von Flugmodellen eingesetzt. Entweder der ganze Flieger kommt aus einer Form, in die der flüssige Schaum eingegossen wird und aushärtet, oder das Modell wird aus dünnen Platten aus Depron (ein Dämmmaterial aus dem Baumarkt) zusammen gesetzt. Diese oft als „Schaumwaffel“ bezeichneten Modelle sind sehr leicht und durch eingearbeitete Kohlefaserstäber zur Verstärkung sehr stabil. Bei einer Bruchlandung können die abgebrochenen oder verzogenen Schaumteile meistens leicht wieder in Form gebracht und wieder angeklebt werden. Flugmodelle aus Schaum können in den verschiedensten Formen in großer Stückzahl einfach und billig herstellt werden. Daher sind diese Flugmodelle oftmals sehr preiswert und sehen sehr detailgetreu aus. Die Flugeigenschaften sind allerdings nicht so optimal wie bei Balsafliegern.
  • Plastik ist auch im Modellbau nicht wegzudenken. Viele Teile wie Kabinenhaube, Motorhaube, Verkleidungsteile und Kleinteile wie Antennenattrapen sind aus Plastik. Manchmal ist sogar der ganze Rumpf aus Plastik oder auch die Flächen. Es gibt sogar Flugmodelle, die bestehen komplett aus Plastik und wurden im 3D-Drucker selber ausgedruckt.
  • Glasfaser oder auch GFK wird oftmals genutzt, um den Rumpf oder die Tragflächen in einer Form herzustellen. Diese Flugmodelle sind oftmals eher schwer und daher eignet sich GFK nur für große Modelle.
  • Kohlefaser oder auch CFK wird meistens als Verstärkung in den Schaummodellen oder in den Plastikmodellen eingesetzt. CFK ist sehr leicht und sehr stabil. Aber auch sehr teuer. Trotzdem gibt es auch ganze Flugzeuge, die komplett aus CFK bestehen. Diese Modelle sind extrem stabil und leicht und werden oft im Kunstflugbereich oder für Hochleistungssegler eingesetzt. Ein Absturz führt meistens zum Totalschaden.

Die meisten Flugmodelle werden heute aus vielen verschiedenen Materialen gebaut. So ist oftmals der Rumpf aus Plastik, die Flächen aus Holz und Folienbespannung und die Verstärkungen aus Kohlefaser. Auch Schaummodelle sind mit Holz und Kohlefaser verstärkt und besitzen viele Teile aus Plastik.

Für Anfänger wäre ein Modell aus Schaum auf jeden Fall zu empfehlen, da hier die Reparatur relativ einfach und unkompliziert ist.

Stabilisierungssysteme

In der Vergangenheit bauten wir unsere Flugmodelle und installierten ein paar Rudermaschinen, die über den Empfänger mit Signalen verorgt werden vom Sender. Diese Bewegungen geben die Rudermaschinen über Gestänge oder Seilzüge direkt an die Ruder und Klappen weiter. So wird das Flugmodell gesteuert.

In den letzten Jahren haben sich am Markt einige Stabiliserungssysteme etabliert, die den Piloten hierbei unterstützen. Manche sind unbedingt notwendig, andere sind eine hilfreiche Unterstützung und andere sind vollkommen überflüssig. Keines der Stabilisierungssysteme nimmt dem Piloten das Fliegen tatsächlich komplett ab. Aber es ist eine Unterstützung, die man nicht ausser Acht lassen sollte.

  • Heckrotorkreisel sind notwendig, um bei einem Hubschrauber den Heckrotor immer so optimal einzustellen, dass das Drehmoment des Hauptrotors ausgeglichen wird. Diesen Ausgleich schafft ein Mensch normalerweise nicht in der kurzen Zeitspanne. Ein Heckrotorkreisel analysiert die aktuelle Fluglage und sobald der Helikopter beginnt, sich zu drehen, wird die Rudermaschine für den Heckrotor angewiesen, diesem Effekt gegenzusteuern. Der Helikopter steht wieder ruhig in der Luft.
  • Flybarlesssysteme dienen dazu, dass an einem Helikopter die früher üblichen Paddelstangen am Hauptrotor nicht mehr benötigt werden. Durch dieses System wird die Instabilität beim Schwebeflug durch dauerndes nachjustieren des Anstellwinkels der Hauptrotoren ausgeglichen.
  • Gyroskope analysieren jederzeit die Lage eines Flugeugs und steuern alle Ruder und Klappen so an, dass der Flieger wieder gerade in der Luft liegt. Diese Gyroskope sind sehr hilfreich, wenn man ein kleines Flugzeug hat, das natürlich wenig wiegt und sehr windempfindlich ist. Jeder Windtoß würde dieses Modell gehörig durchschütteln und aus der Flugbahn bringen. Ein Gyroskop erkennt dieses und steuert sofort gegen. Das Flugzeug fliegt auch bei Wind wie auf Schienen. Für ein großes und schweres Modell macht es allerdings keinen Sinn, da hier ja schon die schiere Masse des Modells dafür sorgt, dass ein kleiner Windstoß das Modell nicht aus der Bahn wirft.
  • GPS-Steuerung wird häufig bei Drohnen, in letzter Zeit aber auch bei anderen Flugmodellen eingesetzt. Das GPS-Signal sorgt dafür, dass eine Drohne immer auf der gleichen Stelle stehen bleibt und auch durch Wind nicht zur Seite weggeweht wird. Bei Fläschenmodellen nutzt man GPS, um das Modell per Autopilot zum Startplatz zurück kehren zu lassen, wenn man zu weit weg geflogen wird. Allerdings sind die Systeme bei Flächenmodellen derzeit noch nicht vollständig ausgereift.
  • Rettungsfunktionen werden oft auch als SAFE oder als Stabilisierungsfunktion bezeichnet. Hierbei kann man per Schalter am Sender festlegen, dass das Rettungssystem die Kontrolle über das Modell übernimmt. Das Modell wird in eine stabile Position gebracht und steigt auf eine Sicherheitshöhe. Hier kann der Pilot die Kontrolle zurück nehmen und wieder selbst fliegen. Speziell für Helikopter haben sich diese Systeme einen guten Namen gemacht. Bei Flächenmodellen beschränken sie oftmals die maximale Neigung und steuern gegen, bevor der Pilot so in eine unktrollierbare Fluglage kommen würde. Allerdings leidet darunter natürlich die Wendigkeit und Kunstflugfiguren sind auch nicht mehr möglich. Speziell für Anfänger sind solche Systeme sehr nützlich.

Die Fernsteuerung

Heutige Fernsteuerungen arbeiten durchwegs mit einer Funkfrequenz von 2,4 GHz. Diese Sender sind digital und beeinflussen sich nicht mehr gegenseitig. Es können also mehr Flugmodelle gleichzeitig fliegen. Flugmodell und Sender müssen sich dazu binden. Ähnlich wie das Pairing bei Bluetooth werden Modell und Sender gegenseitig bekannt gemacht. Steuerbefehle des Senders werden dadurch nur noch von diesem einen Flugmodell angenommen und nicht von anderen.

Leider sind die Sender und Empfänger von verschiedenen Herstellern nicht untereinander kompatibel. Hat man sich beim Sender auf einen Hersteller festgelegt, so müssen auch alle Empfänger in allen zukünftigen Modellen vom gleichen Hersteller kommen.

Die Hersteller bieten hierfür unterschiedliche Flugmodelle an, deren Abkürzungen leider auch nicht immer unbedingt das Gleiche bedeuten:

  • RTF – Ready to Fly – Diese Flugmodelle kommen fertig zusammengebaut, verkabelt und mit einem eigenen Empfänger und einem dazu passenden Sender. Leider passt der Empfänger oder der Sender meistens zu keinem anderen System und kann daher nicht wieder verwendet werden.
  • BNF – Bind an Fly – Diese Flugmodelle kommen ohne Sender aber mit einem vorinstallierten Empfänger fertig zusammengebaut. Man muss den Empfänger nur noch mit einem bereits vorhandenen Sender binden. Natürlich nur solange Sender und Flugmodell vom gleichen Hersteller kommen
  • PNP – Plug and Play – Das Flugmodell kommt fertig zusammen gebaut. Allerdings fehlt der Empfänger. Man muss also noch einen eigenen Empfänger dazu kaufen, der zum eigenen Sender passt.
  • ARF – Almost Ready to Fly – Das Flugmodell kommt ohne Empfänger und ist auch nicht zusammen gebaut. Aber die einzelnen Komponenten wie Rumpf, Tragflächen und Leitwerke sind bereits fertig und müssen nur noch zu einem ganzen Flugzeug zusammen gesetzt werden. Evtl. noch ein paar Schrauben oder Klebstoff dazu, eigenen Empfänger einbauen und los geht’s.
  • Bausatz – Hier kommen die Einzelteile vorgeschnitten und müssen zu Tragfläche, Rumpf und Leitwerk zusammen geklebt werden. Auch Rudermaschinen, Antrieb und Empfänger müssen extra dazu gekauft und eingebaut werden. Diese Baukästen erfordern oftmals handwerkliches Geschick, eine gut ausgrüstete Werkstatt und Erfahrung im Bau von Flugmodellen. Dafür sind hier der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt.
  • Kit – Hierbei handelt es sich um einen Bausatz, bei dem der Hersteller die dazu passenden Komponenten wie Rudermaschinen und Antrieb dazu liefert.
  • Bauplan – Hier gibt es nur den Bauplan für das Flugmodell. Sämtliche Materialien wie Holzleisten, Balsabrettchen, Plastikteile und natürlich die gesamte Steuerung müssen selbst beschafft und anhand des Bauplans ausgesägt und zusammen geklebt werden.

Als Anfänger bietet sich hier natürlich ein RTF-Modell an. Möchte man aber das Hobby auch nach dem einen Anfängermodell weiter betreiben und dann auch mehrere Modelle fliegen können, sollte man sich von Anfang an für einen Computersender entscheiden, der mit mehreren Modellen gebunden werden kann. Dann kann man mit PNP-Modellen sehr weit kommen.

Die BNF-Variante bietet sich an, wenn man als RTF ein Modell mit einem Computersender zusammen erworben hat und nun bei diesem Hersteller bleiben möchte.

Moderne Computersender können nicht nur mit unterschiedlichsten Modellen gebunden werden, man hat auch unzähliche Einstellmöglichkeiten für jedes einzelne Modell. Man kann bestimmen, wie schnell sich ein Servoe bewegen soll (zum Besipiel für schön langsam ausfahrende Landegestelle). Man kann bestimmen, wie empfindlich ein Servor auf die Knüppelbewegungen reagieren soll. Man kann also als Anfänger diese Empflindlichkeit verringern. Dann wird das Modell nicht bei jedem klitzekleinen Ausschlag am Steuerknüppel sofort einen Satz machen. Als Kunstflugpilot will man aber vielleicht genau das. Man kann den maximalen Ausschlage der Ruder begrenzen. Dann kommt das Modell nicht so schnell in eine Extremlage. Man kann die Motordrehzahl beschränken und das Flugzeug so nicht zu schnell werden lassen. Man kann sich verschiedene Funktionen auf verschiedene Schalter legen. Flugbeleuchtung ein- und ausschalten, Fahrwerk ein- und ausfahren oder die Stabilisierung ausschalten. Man kann auch mehrere Funktionen mischen. So wird also zum Beispiel beim Gas geben auch gleich etwas am Höherruder mit gesteuert, damit der Flieger nicht so stark nach oben wegzieht. Hier gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten, die man dann für jedes Modell individuell anpassen kann.

Für Anfänger kann solche eine Fülle schnell verwirrend werden. Zum Glück gibt es beim MFCA e.V. erfahrene Piloten auf fast allen Typen von Sendern, die bei der Einstellung helfen können.

Das Gelände

Hat man ein Flugmodell, eine dazu passende Fernsteuerung und alle Akkus sind geladen, dann braucht man jetzt nur noch ein Gelände, wo man fliegen darf.

Das Fluggelände sollte über eine kurz gemähte Wiese verfügen, keine Bäume, Sträucher oder Zäune enthalten und so groß sein, dass man problemlos weite Kreise fliegen kann.

In Deutschland darf man grundsätzlich auf jeder Wiese fliegen, sofern der Eigentümer den Flugbetrieb nicht ausdrücklich untersagt hat. Besser ist es natürlich, sich vom Bauern ein Einverständnis zu holen. Ist das Gelände mit Feldfrüchten bepflanzt (Mais, Getreide, Gemüse oder auch hohes Gras), so darf man hier nicht fliegen. Zum einen wäre eine Landung des Fliegers in einem Maisfeld für das Flugmodell nicht besonders förderlich. Zum anderen können durch das Betreten des Feldes natürlich Schäden an den Feldfrüchten verursacht werden.

Es ist aber auch nicht jede Wiese für den Modellflug geeignet bzw. erlaubt.

Es ist grundsätzlich verboten, in einem Umkreis von 1,5km um einen Flughafen mit einem Modellflugzeug zu fliegen. Leider sieht man den Flughafen meistens gar nicht mehr. Aber wenn man weiß, dass da einer ist, weiß man auch, dass man hier nicht fliegen darf.

Desweiteren ist es verboten, über fremde Häuser und bebaute Grundstücke zu fliegen, die man nicht selbst bewohnt. Auch das Fliegen über einer Autobahn ist nicht erlaubt. Zusätzliche Flugverbotzonen gelten für Justizvollzuganstalten, Kraftwerke und Naturschutzgebiete.

Man sollte also bei der Auswahl eines Fluggeländes sehr sorgfältig vorgehen und sich genau informieren, ob hier das Fliegen erlaubt und möglich ist. Hochspannungsleitungen und Windkrafträder sind für jedes Flugmodell sehr gefährlich und sollten auf jeden Fall gemieden werden.

Am einfachsten ist es, Mitglied beim MFCA e.V. zu werden. Wir haben ein Fluggelände mit zwei frisch gemähten Start- und Landebahnen und weit und breit keine Hindernisse in der Luft oder am Boden.

Die Haftpflichtversicherung

Wenn ein Modellflugzeug abstürzt, so geht es dabei meistens zu Bruch und muss wieder repariert oder vielleicht sogar komplett entsorgt werden. Das ist normal und jedem Piloten schon oft passiert. Und es kann auch jedem Piloten immer und jederzeit passieren.

Es kann aber auch vorkommen, dass das Modell beim Absturz noch fremdes Eigentum beschädigt. Es könnte zum Beispiel auf ein geparktes Auto stürzen oder in einem Feld abstürzen und einen Brand verursachen. Oder im schlimmsten Fall könnte sogar ein Mensch verletzt oder gar getötet werden. Selbst einfache Segelflugzeuge entwickeln beim Aufschlag enorme Energien.

Diese Schäden müssen vom Halter des Flugmodells bezahlt werden. Und somit ist es in Deutschland Pflicht, eine Haftpflichtversicherung speziell für Flugmodelle abzuschließen, wenn man Flugmodelle über einem Abfluggewicht von 250g starten möchte. Die normale Haftpflichtversicherung und auch die KFZ-Haftpflichtversicherung übernehmen keine Schäden durch Modellflugzeuge!

Eine Modellflughaftpflichtversicherung kann z.B. über den Dachverband des Modellflugs, den DMFV oder durch die Mitgliedschaft beim MFCA e.V. abgeschlossen werden.

EU-Registrierung

Seit 2021 müssen sich alle Modellflugpiloten, die Modelle über 250g fliegen wollen, eine europäische Registrierungsnummer besorgen. Diese Nummer muss dann auf allen Modellen angebracht werden (z.B. durch einen Aufkleber). So kann jedes Flugmodell, das abhanden gekommen ist und gefunden wird, dem Eigentümer zugeordnet werden. Diese Registrierung ist verpflichtend. Fliegt man ein Flugmodell ohne diese Nummer, so werden hohe Bußgelder fällig. Hier haben wir einen eigenen Artikel über diese EU-Registrierung.

Kenntnisnachweis

Leider haben in den letzten Jahren die Flüge mit sogenannten Drohnen sehr stark zugenommen, ohne dass die Piloten wissen, was sie dürfen und was nicht.

Für diese Drohnen gelten die gleichen Regeln, die auch für jedes andere Flugmodell gelten. Allerdings sind diese Drohnen oftmals so einfach zu steuern, dass tatsächlich jede und jeder diese Drohnen fliegen lassen können. Und so tauchen diese kleinen Geräte an allen möglichen Orten auf, auch dort, wo man eigentlich gar nicht fliegen darf. Und diese Drohnen gefährden dann oftmals auch den Flugverkehr im manntragenden Bereich oder werden unbedacht über Menschenmengen geflogen oder verletzen die Privatsphäre von Nachbarn.

Daher ist es Pflicht, einen sogenannten Kenntnisnachweis zu erbringen. Und den müssen inzwischen auch die Piloten von normalen Flugmodellen mit sich führen.

Über die Homepage des DMFV kann hier ein Online-Kurs mit Prüfung absolviert werden, woraufhin man den Kenntnisnachweis zugeschickt bekommt. Bei einer Kontrolle muss man diesen Kenntnisnachweis vorzeigen können.

Keine Angst, man kann diese Prüfung beliebig oft wiederholen und jede Frage so oft beantworten, bis man die richtige Antwort getroffen hat. Der Kenntnisnachweis dient dazu, dass man sich im Falle eines Verstosses nicht rausreden kann, dass man nicht gewusst hätte, das man das gar nicht darf. Jeder Pilot tut also gut daran, diesen Kurs sorgfältig zu bearbeiten und sich dann zukünftig auch an diese Regeln zu halten.

Hilfe annehmen

Jetzt ist eigentlich alles beisammen, was man zum Einstieg in das Hobby benötigt.

  1. Ein Flugmodell für Anfänger ist bereit
  2. Eine Fernsteuerung für dieses Modell ist bereit
  3. Die Haftplflichversicherung ist abgeschlossen
  4. Der Aufkleber mit der EU-Registrierungsnummer ist aufgeklebt
  5. Der Kenntnisnachweis steckt in der Brieftasche
  6. Das Fluggelände ist auch gefunden

Jetzt müsste das Modell nur noch in die Luft und fliegen. Und jetzt geht der Flattermann los. Jetzt kommt die Angst. Hab ich alles richtig gemacht? Kann ich das Teil überhaupt steuern? Im Handbuch steht, wie ich die Knüppel bewegen muss, um zu fliegen. Aber weiß ich das noch, wenn der Flieger irgendwelche wilden Dinge tut? Was mach ich, wenn ich nicht mehr weiter weiß?

Hier ist es gut, Hilfe anzunehmen. Diese Hilfe kann ganz unterschiedlich aussehen.

  • Ein Flugsimulator – Ein Programm auf dem PC, das speziell für Modellflugzeuge entwickelt wurde und auf dem man mit einem Sender Flugzeugmodelle auf dem Bildschirm steuern kann. Die Simulation ist oftmals sehr real. Die Flugmodelle verhalten sich sehr ähnlich zu den echten Modellen, Die Knüppelbewegungen steuern das Modell auf dem Bildschirm genauso wie ein echtes Modell. Der Flugsimulator hilft, zu üben, welche Knüppelbewegung welche Reaktion auslösen wird. Ohne, dass jeder Crash mit einigen Hundert Euro Schaden verbunden ist.
  • Ein Freund – Kennt man jemanden, der selber Flugmodelle steuert, so kann dieser Freund sicherlich viele hilfreiche Tipps geben und beim Erstflug zur Seite stehen.
  • Lehrer-Schüler-Fliegen – Der Freund hat vielleicht einen Sender, der über eine Lehrer-Schüler-Funktion verfügt. Hierbei werden zwei Sender gekoppelt. Der Schüler fliegt das Modell mit seinem Sender und der Lehrer kann jederzeit die Kontrolle über das Modell übernehmen und selbst steuern, um so einen gefährlichenFlugzustand wieder zu korrigieren.

Beim MFCA e.V. haben wir nicht nur sehr viele sehr erfahrene Piloten, die gerne Hilfestellungen und Tipps geben. Wir haben auch spezielle Schulungsmodelle, mit denen wir Lehrer-Schüler-Fliegen durchführen können.

Eine Mitgliedschaft im MFCA e.V. löst also viele der oben beschriebenen Hürden für den Neuling im Hobby.

  • Ein perfektes Fluggelände
  • Eine Haftpflichtversicherung ist auf Wunsch im Mitgliedsbeitrag enthalten
  • Eine Ladestation für die Flugakkus
  • Erfahrene Piloten, die bei der Einstellung und beim Flug helfen
  • Beratung bei der Auswahl von Flugmodell und Fernsteuerung
  • Lehrer-Schüler-Fliegen als Schnupperkurs
  • Bei Bedarf können wir auch einen Flugsimulator im Vereinsheim starten und man kann die ersten Flugversuche starten, ohne Material zu zerstören.

Ein Kommentar

  1. Hallo mfcaler,

    ich möchte mir einen Flugsimulator von Ikarus RC8 zulegen.
    Hat wer von Euch so ein Teil, wenn möglich auf Mac in Verbindung mit einer Multiplex sx-Anlage.
    Bitte meldet Euch bei mir – ich bin schon gespannt.

    Gutes neues Jahr
    Lebender Robert

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