Riesiger Antik-Flieger Condor

Am Vatertag 2020 kam unser Warbird Charly mit einem Gefährt auf den Platz, das bei allen Anwesenden großes Hallo erzeugte.

Ein ca. 30 Jahre altes Flugmodell aus dem Nachlass unseres leider verstobenen Vereinsmitglieds Herr Beyer.

Der Condor hat eine Spannweite von 270cm, ist 190cm lang, hat einen extrem schlanken Rumpf und riesige Leitwerke.

Interessant ist auch die filigrane Fahrwerkskonstruktion.

Angetrieben von einem os40 Viertaktmotor, kommen die 5,5Kg Startgewicht nur seeeehr gemütlich daher. Beim Starten musste unser Vereinsmitglied Olaf sogar noch mit anschieben, um auf genug Startgeschwindigkeit zu kommen.

Aber einmal in der Luft zieht das Teil nur mit Höhe und Seite gelenkt gemächlich seine Bahnen. Ursprünglich als Freiflugmodell konzipiert, wurde der Condor um drei Serovs für die Ruder und die Motordrossel ergänzt. Auf Querruder kann man bei der massiven V-Form getrost verzichten. Unter großem Beifall der Zuschauer wagte Charly sogar einen  Looping. Mit sehr viel Anlauf kam der Condor in einem weiten Bogen tatsächlich einmal durch die Schleife.

Der Landeanflug gestaltete sich aufgrund des starken Seitenwinds doch eher schwierig. Die riesigen Flächen bieten eine enorme Angriffsfläche für den Wind. Nach einigen Anflügen setzte der Condor dann aber doch einigermaßen sicher auf. Und wenn selbst unser Charly zugibt „Das Teil ist schwer zu fliegen“, dann soll das mal was heißen.

Aber es war echt eine Schau, so ein antikes Modell in der Luft zu bewundern. Und so war während dieses Flugs auch jeder Pilot an der Nordbahn um lautstark zu jubeln, als er sicher wieder am Boden war.

Alte Bilder

Inzwischen sind auch alte Bilder und weitere Infos vom Erbauer Herr Beyer aufgetaucht.

Der Condor ist in den Jahren 1948 und 1949 nach Bauplänen aus dem Jahr 1938 oder 1939 entstanden.

Ursprünglich war der Condor als Freiflugmodell vom Konstrukteur „Gengelbach“ mit einer Spannweite von 1,80m entworfen und mit einem Kratmo 10 Benzinmotor ausgerüstet.

1951 gewann Herr Beyer den 2. Preis bei den Bayerischen Modellflugmeisterschaften.

1994 erfolgte ein Umbau mit einer Flächenvergrößerung mit Knickflügeln auf 2,70m und der Einbau einer Fernsteuerung. Ausserdem wurde ein neuer OS Motor spendiert. Hier wurden die Flachen dann aiuch mit Balsabeplankung und Folienbespannung versehen.

Das tragende Höhenleitwerk hat eine Spannweite von ca. 1m.

Aktueller Status

Nachdem der Flieger verkauft wurde, ist er leider bei einem der Flüge abgestürzt und nicht mehr reparierbar.

Rest in Peace Condor

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